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Erzählende Fotobilderbücher für Kinder gibt es leider erstaunlich wenige am Markt. Eins dieser wenigen und auch eins der bekanntesten erzählt vom Esel Benjamin. Seit 1968 trottet er durchs Bilderbuch und seit 40 Jahren also erzählt die kleine Susi, wie sie gemeinsam mit Papa ein kleines Eselbaby findet, wie sie ihren liebsten Spielkameraden mit gezuckerter Hafermilch aus der Babyflasche füttert, wie sie mit ihm vorm Haus und am Strand einer Mittelmeerinsel herumtobt, sich abends mit ihm ins Bett kuschelt und vom "großen Abenteuer", als beide sich beim Spaziergang am Meer verirren und beinahe nicht mehr nach Hause finden. Zum 40. Geburtstag erscheint nun eine limitierte Jubiläumsausgabe im Midiformat und mit "edler Silberoptik", die vor allem jene Eltern erfreuen wird, die diesen Klassiker bereits kennen lernten, als sie selbst noch Kind waren. Wer allerdings vor Nostalgie gefeit ist, der wird - wie bei jedem anderen Vierziger auch - dem Jubilar zwar brav den Rücken tätscheln, hinterrücks aber doch den anderen GratulantInnen zuraunen: "Ein bisserl grau ist er schon geworden!" Denn schön und unbeschwert kommt das alles zunächst daher, doch mit Fortlauf der Geschichte steigt leider nicht nur der Zuckergehalt in der Babyflasche, das süße Spiel der ach so großen kleinen Susi wird alsbald etwas klebrig. Und wenn man glaubt, jetzt wird es selbst dem Esel zu viel und das unfreiwillige Kuscheltier will - ganz Kind der 68er - auch ein Eigenleben führen und vor dem Übermaß an Inselglück und Kleinfamilienidyll Reißaus nehmen, verläuft die Revolte nach ein bisschen Steine schmeißen (nur ins Meer!) dann doch wieder harmlos im Sand. Schade - auch die Nostalgie ist nicht mehr das, was sie mal war. *ag* Klaus Nowa |
Klasse: 2 Zum Antolin Quiz 
