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DR
Lahe
Herzfleischentartung : Roman
Laher, Ludwig, 2005Verfügbar | Ja (1) |
Exemplare gesamt | 1 |
Exemplare verliehen | 0 |
Reservierungen | 0Reservieren |
Medienart | Buch | ||||
ISBN | 978-3-423-13319-7 | ||||
Verfasser | Laher, Ludwig | ||||
Systematik | DR - Romane, Erzählungen und Novellen | ||||
Schlagworte | Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Holocaust, Konzentrationslager, Arbeitslager, Sadismus, Straflager, Wahre Geschichte, Oberösterreich, Österreichische Belletristik, Innviertel | ||||
Verlag | dtv | ||||
Ort | München | ||||
Jahr | 2005 | ||||
Umfang | 191 Seiten | ||||
Altersbeschränkung | keine | ||||
Sprache | Deutsch | ||||
Verfasserangabe | Ludwig Laher | ||||
Annotation | Wider besseres Wissen konstatiert ein Arzt im Innviertler NS-Lager Weyer lange Zeit harmlose Todesursachen - bis er Ende 1940 mitten im Dritten Reich die Staatsanwaltschaft einschaltet. Ludwig Lahers Roman ist ein beklemmendes Werk, das sich über weite Strecken der Sprache und Logik der Mörder bedient. ZUM HISTORISCHEN HINTERGRUND: (aus der ergänzten Ortschronik von St. Pantaleon) Im September 1940 wurde in St. Pantaleon ein Arbeitserziehungslager der Deutschen Arbeitsfront (DAF) eingerichtet. Die 'zur Umerziehung Bestimmten“ - häufig unliebsame Zeitgenossen, derern man sich einfach entledigen wollte - wurden bei der Festnahme nicht über die Gründe ihrer Einweisung informiert, mit ihrem ersten Tag im Lager wurden sie zu wehrlosen Opfern sadistischer Quälereien und Erniedrigung. Als die Misshandlungen und Morde nach außen drangen, kam es sogar zu einer Anklage gegen die Lagerleitung und Wachmannschaft, der Reichsjustizminister erteilte jedoch mit Ermächtigung Hitlers einen Niederschlagungsbescheid. Immerhin wurde das Arbeitserziehungslager Anfang 1941 blitzartig geschlossen. Die Akten und Zeugenaussagen der damaligen Zeit sind vollständig erhalten, die Folterungen und Tötungen sind somit auch heute noch allesamt nachvollziehbar. Nach der Schließung des Arbeitserziehungslagers wurde der Ort zu einem Zigeuneranhaltelager umfunktioniert. Die überlebenden 301 Häftlinge (darunter viele Frauen und Kinder) wurden im November 1941 spärlich bekleidet in Viehwaggons ins Zigeunerghetto Lodz transportiert, von wo keines der Opfer lebend zurückgekehrt ist. 'Herzfleischentartung“ ist keine Wortschöpfung des Autors. Der sadistische Terror hat zwar alle Grenzen der Menschlichkeit gesprengt, dabei aber nicht das bürokratische Pflichtbewusstsein der Lagerleitung beeinträchtigt. Auf dem Totenschein und dem Protokoll wurde gewissenhaft eine Todesursuche eingetragen, und nachdem man nicht immer Lungenentzündung und ähnlich banale Begriffe verwenden wollte, findet sich im Sterbebuch bei der Zigeunerin Maria Justina Müller als vorgeschobene Todesursache der Eintrag 'Herzfleischentartung“. |
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