Die Hochzeit von Auschwitz : eine Begebenheit

Hackl, Erich, 2002
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Medienart Buch
ISBN 978-3-257-06324-0
Verfasser Hackl, Erich Wikipedia
Systematik DR - Romane, Erzählungen und Novellen
Schlagworte Auschwitz, Konzentrationslager
Verlag Diogenes
Ort Zürich
Jahr 2002
Umfang 183 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache Deutsch
Verfasserangabe Erich Hackl
Annotation Ein Wunder inmitten einer kalkulierten Todesmaschinerie und das Bild eines idealistischen Widerstandskämpfers! (DR) Jeder Krieg produziert Helden. Von den meisten erfährt man nie ein Wort. Erich Hackl spürt sie auf und entreißt ihr Schicksal dem Vergessen. Alle seine Romane zeugen davon und der Band "In fester Umarmung" ist mit Berichten voll, die beweisen, wo Menschen Zivilcourage bewiesen haben. Dort berichtet er auch von Hans Landauer, der im Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes ein Archiv über die österreichischen Spanienkämpfer, das in seiner Art einzigartig auf der Welt ist, eingerichtet und dazu beigetragen hat, diesen Teil der Geschichte zu erhellen. Von ihm hat der Autor viel über die österreichischen Widerstandskämpfer in Spanien erfahren. In "Die Hochzeit von Auschwitz" sichert Hackl Wissen über den Spanienkämpfer Rudi Friemel, der in Auschwitz nach aufgedecktem Fluchtversuch gehenkt wurde. Dokumente, wie die Briefe an seine spanische Frau, werden ebenso herangezogen wie Zeitzeugen - z. B. ehemalige Mithäftlinge oder die Kinder aus seiner ersten und zweiten Ehe oder die Schwester seiner zweiten Frau. Die Erinnerung und das Erleben sind individuelle Vorgänge, und so kann Hackl auch kein glattes Bild dieses Kämpfers zeichnen. "Ich sterbe aufrecht und für meine Ideale", schreibt Friemel in einem seiner Nachrichten an Marga und genau dieses Bild eines Standhaften zeigen die Erzählungen der Befragten. Was diesem Buch den Titel gegeben hat, ist eine Begebenheit, die man beinahe für ein Wunder halten kann: Rudi Friemel darf im Todeslager Auschwitz die Mutter seines Sohnes, die Spanierin Marga Ferrer, heiraten und mit ihr eine Nacht im Lagerbordell verbringen. Für viele Inhaftierte war das ein Hoffnungsquell, Widerstand wird organisiert, doch die Flucht scheitert. Erich Hackl macht es den Lesern/innen dieses Buch nicht einfach, denn sie müssen ständig zwischen den Erzählenden hin und her wechseln und erst langsam weiß man, wer denn nun am Wort ist. Was sie zu sagen haben, steht oft im Widerspruch, doch was ist die Wahrheit? Hackls Antwort drückt er im Anfangszitat von Sergio Atzeni aus. Dieses Buch ist so vieles: eine Liebesgeschichte, eine Suche nach dem Vater, die Lebensgeschichte eines politisch idealistischen Antifaschisten, der Versuch, eine Zeit der Unmenschlichkeit und Vernichtung zu verstehen... - kurz, ein beeindruckender Text zwischen literarischer Hochleistung und dokumentarischer Korrektheit. *bn* Martina Laine
Exemplare
Ex.nr. Standort
6964 DR, Hack

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